Patinierte Modelle auf Ausstellungen gefielen mir zwar immer schon gut - ja eigentlich sogar besser als wenn sie gerade aus der Schachtel kamen. Aber die eigenen Fahrzeuge so "verschandeln"?

Irgendwann machte ich dann die Bekanntschaft mit Uwe Römer von „Noblerod“. Nun, der Typ ist eine Sache für sich und seine Einstellung zu Materiellem eine spezielle. Nicht unbedingt meine, aber eine gelegentlich beneidenswerte Einstellung. Jedenfalls prägte er den Satz:

"Mein Gott, das ist doch bloss Farbe !"

Weil ich wohl nichts entgegnete und mit offenem Mund da sass (was eher selten vorkommt), schob er nach: "Dann wäscht Du es eben wieder ab, wenn´s nicht gefällt." Ach so einfach war das ...

Zum Testen gab ich ihm einen Waggon mit. Nicht übertreiben, nur ein wenig Patina und Gebrauchsspuren bitte - und abwaschbar, bitte.

Das Ergebnis holte ich mir bei ihm in der Werkstatt persönlich ab. Ich war begeistert und bekam direkt noch eine Einführung in >>Versiffen, leicht gemacht !<<

Natürlich wusch ich die Farbe nicht wieder ab und recherchierte beim Original und im Netz, wie häufig man niegelnagelneue Fahrzeuge auf den Schienen sah. Ein ernüchterndes Resultat. Die Bahn ist dreckig!!!

Ich überprüfte mein Pflichtenheft und entdeckte, dass ich bei der Formulierung "nah am Vorbild" bisher das Verschmutzen nicht einbezog. Das änderte sich nun. Heute werden nur noch wenige Modelle mit Handschuhen angefasst und seit einiger Zeit hängt mir ein etwas zweideutiger Spruch an den Fersen, welchen ich jedoch NUR auf Eisenbahnmodelle beziehe:

"Versaut müssen sie sein !"

Das soll hier nun kein Bemal-Guide werden. Solche gibt es zu Genüge im Netz und als Literatur. Ich möchte vielmehr auf das Sekundäre eingehen und Mut machen, Modelle durch eine Patinierung AUFZUWERTEN.

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