Manchmal sieht man Modelle, die hat man so noch nicht gesehen. Ja, da ist Bremsstaub und auch Russ, irgendwo ist Rost .... aber irgendwie ... isst das Auge nicht mit.

Es reicht eben nicht, sein Modell durch den Sprühnebel einer Airbrush-Pistole zu schieben.

Das hört sich jetzt an, als wenn man doch ein langjährig geübter Künstler sein müsste - muss man aber nicht. Es erleichtert, bzw. beschleunigt die Sache höchstens etwas.

Wichtiger ist, dass man mit wachem Auge das Vorbild studiert. Und da muss nun nicht unbedingt die Deutsche Bahn herhalten. Da reicht die Alufelge am Auto, die Dachrinne am Haus, der Baum vor dem Fenster, die Mülltonne, der Gullideckel, ein altes Strassenschild, ein Regentag, ein Sonnentag, von vorne, von hinten ...

Ich will sagen: „Schaut hin!!!“ Guckt euch die Welt an - im Detail: wo sitzt denn genau der Dreck und welcher Dreck, ist Schatten wirklich immer da wo kein Licht ist?

Der schäbigste Siff sitzt doch immer unter dem Fingernagel und nicht auf dem Handrücken - oder? Beim Modell MUSS es genauso sein. Der Dreck gehört in die Ritze!

Da wo man beim Original mal nicht eben mit dem Läppchen hinkommt, da muss auch beim Spielzeug der Schmutz und Rost sitzen.

Das ist der Punkt, wo Auge/Talent eben Handwerk schlägt. Wer teure Pigmente benutzt, eine Spritzanlage mit Absaugung und trallala für zig Euros besitzt, die Farbskala in der Muttermilch hatte, aber noch nie ein rostiges Wellblech gesehen hat, der bringt´s eben trotzdem nicht.

Ich will das mal an zwei Rost-Beispielen verdeutlichen: einem Lager-Container und einem Tank-Sattelzug.